Bergen – Andalsnes
Bergen – Åndalsnes
Bergen ist eine sehr schöne und alte Handelsstadt. Sehr zu empfehlen ist das Fischerreimuseum im Hafengelände aber auch sonst zeigt sich Bergen als touristisch sehr interessante Stadt an der Westküste Norwegens. Der Besuch auf dem Fischmarkt sollte nicht zu kurz kommen und wem es schmeckt, es gibt dort total leckere Riesengarnelen (reker = Garnelen).
Im weiteren folgt nun die kurze Tourbeschreibung, die Etappenlänge ist auf Grund der Vielzahl der Übernachtungsmöglichkeiten sehr variabel und hier nur ein Vorschlag für geübte Radfahrer.
Tag 1
Bergen ist einen ganzen Tag wert, am Abend zelteten wir auf dem östlich gelegenen Zeltplatz Paradiescamping. Dieser ist aber nicht mehr als für eine kurze Nacht empfehlenswert.
Tag 2
Bergen – Kvanndal Im Süden des Landes gibt es zahlreiche Fahrradrouten und so auch die Nationalroute 3 von Bergen nach Voss, der wir 120 km nach Kvanndal folgten. Der Weg umläuft alle Autotunnel und ist streckenweise auf einem alten Bahndamm geführt, der den Radlern nahezu alleine gehört. Direkt gegenüber der Fähre in Kvanndal gibt es einen sehr schönen Zeltplatz mit Fjordnähe.
Tag 3
Kvanndal – Sognedal Es gilt einen letzten Paß zu überqueren ehe man nach ca 40 km nach Voss hinabradeln kann. Von Voss geht es ziehlstrebig nach Sognedal. Dabei nutzten wir die Fähre durch den schmalsten Fjord Europas, den Nærøyfrord, und überquerten den bekannten weit ins Land reichenden Sognefjord. Gleich auf der anderen Seite links von der Hauptstraße gibt es eine kleine Stabkirche zu bestaunen.
In Norwegen ist es in fast allen Gebieten erlaubt wild zu zelten, d.h. ohne Campingplatz oder ähnlicher Anlagen und dies taten wir denn auch, nicht weit hinter Sognedal Richtung Jostedalsbreen. (bre=Gletscher)
Tag 4
Sognedal – Loen Im steten Anstieg geht es hinauf zum Jostedalsbreen, einem der größten Europäischen Gletscher. Mit der unterquerung des Gletschers in Tunneln (6.75 km bergab und 6,39 km eben bis bergauf) folgt der etwas unangenehmere aber dennoch beeindruckende Teil der Tour. Ist genug Zeit vorhanden lohnt sich auf alle Fälle auch ein Besuch im Gletscherzentrum in dem es viele Info’s gibt (mindestens dreisprachig).
Auf der Abfahrt hinter dem zweiten langen Tunnel gibt es rechter Hand noch Kalksteinhöhlen zu bewundern am Fjord radelten wir bis nach Loen nahe Stryn, einem der best ausgestattetsten Campingplätze inkl. TV – es war WM und Norwegen spielte gegen Jugoslawien.
Tag 5
Loen – Eidsdal Kurz nach Hellesylt geradelt und von da fuhren wir wieder mit der Fähre in den Geirangerfjord, sicherlich Norwegens bekanntester Fjord, ein, 7-sprachig. Aus dem Fjord kommt man auf der Adlerstraße, über 11 Spitzkehren,auf ein Hochplateau auf dem man sich bis weit in den Juni hinein noch eine Schneeballschlacht liefern kann. Es folgt eine gemächliche Abfahrt nach Eidsdal auf der wir jedoch einen einfachen Zeltplatz zur Übernachtung nutzten. Ein sehr schönes Tal mit einer schönen Morgen- und Abendstimmung.
Tag 6
Eidsdal – Åndalsnes Ein letztes mal geht es mit der Fähre über einen Fjord und von hinten pirschen wir uns an die Trollstiegen heran. Auf dem Sattel den es zu überqueren gibt liegt teilweise ganzjährig Schnee beidseitig der Straße. Am oberen Ende der Trollstiegen bietet sich ein imposanter Blick auf die Serpentinenstraße und das Tal. Es folgt eine kurvenreiche und rasante Abfahrt hinab ins Tal und dann weiter gemächlich nach Åndalsnes.
Fazit: Es ist eine sehr schöne Tour mit einigen Atraktionen und besonders interessant, aber auch anstrengend, da sie zahlreiche Fjorde und damit auch Gebirgszüge quert. Ein bischen trainiert sollte man sein und die Verpflegung ist immer gesichert. Als Karte empfehle ich die entsprechenden Ausgaben des Cappelen Kartenverlages – Strassenkarte 1:325 000 von Kümmerly und Frey, in jedem Buchladen mit Kartenabteilung zu finden.