Zum Nikolaus-Orientierungslauf in Bad Malente hieß es am letzten Wochenende nicht Schuhe putzen sondern beschmutzen um sich die Nikolaus-Schoki abzuholen. Mir gelang ein guter Lauf mit einem gravierenden Haken.
Zum Score-OL lud der TSV Malente ein. Dabei hatten wir 1 h Zeit um so viele Posten wie möglich anzulaufen. Die Posten hatten unterschiedliche Wertigkeiten von 3 (30er Nummern), 4 (40er Nummern), 5 (…) und 6 Punkten. Für jede angerissene Minute zu spät gab es 2 Punkte Abzug. Also gemessen an den zu holenden Punkten relativ viel.
Gerade die Karte in die Hand bekommen ging es auch schon los. Da es ja um jede Laufsekunde ging entschied ich mich nach einem kurzen Blick auf die Karte erstmal über den Sportplatz zu sprinten. Da die Wege/Laufbahn einfaches Geläuf waren studierte ich unter dessen den weiteren Routenverlauf und plante meine Anfangs-Route grob mit vielen Optionen hinten hinaus.
Den größten und steilsten Anstieg hatte ich so gleich zu Beginn auf meiner Route, was ja nicht von Nachteil sein muss. An Posten 43 lief ich beinahe ohne zu lochen vorbei, aber ich bemerkte den Fehler noch rechtzeitig und musste nicht allzuweit zurück laufen – die Anfangshöhenmeter forderten hier wohl ihren Tribut. Bis Posten 55 lief ich dann mit 2 älteren Teilnehmern zusammen ehe sich dort unsere Routen trennten. Ich fühlte mich langsam gut und nahm auch in der Routenplanung etwas Fahrt und den notwendigen Witz auf. Posten 54 lief ich wohl etwas umständlich an, aber ich entschied mich erst spät dafür. Den hätte ich wohl am besten noch vor der 56 geholt um so flüssiger weiter auf die 42 zuzulaufen. Eine gute Wahl der Route ergab sich durch meinen zweiten Fehler im Rennen. Ich übersah nämlich einen Zaun parallel zur Eisenbahn und musste statt direkt zur 51 zu laufen umplanen und sammelte so erstmal noch die Posten 35-33 ein. Auf dem Weg zur 51 entschloss ich mich dann doch noch eine extra Schlaufe über die 50 zu nehmen. Doch bevor ich endlich Posten 51 auf dem SI-Ship hatte lief ich noch in einen falschen Hinterhof.
Auf dem Weg zu Posten 41 rechnete ich dann ob ich die 50 wirklich noch schaffe. Ich teilte mir so 2 min Segmente ein und kam drauf, dass ich etwa 2 min zu spät kommen würde. Leider vergaß ich wohl ein 2-min-Segment. Und zur 50 ging es auch nochmal einige Höhenmeter hinauf. Hinterher ist man immer schlauer und so brauchte ich von der Kreuzung zwischen 50 und 38 und wieder dahin zurück etwa 3:30 m im Ziel war ich 3:20 min zu spät. Damit wurden mir 8 Punkte von den erlaufenen 91 abgezogen. Ärgerlich, denn Posten 50 brachte mir so 3 Minuspunkte und statt 86 steh ich mit 83 im Ergebnis und musste ja auch noch länger laufen. Damit verlor ich noch 2 Plätze im Endergebnis, kann mit meinem 6. Platz über alle Männer und Frauen aber doch recht zu frieden sein, eine Frau war mit 85 Punkten vor mir. Ich hatte wohl eine optimale Laufroute, von der 50 abgesehen. Denn läuferisch zählte ich nicht zu den stärksten des Tages. Auch wenn mich der Muskelkater die Tage hinterher noch ein wenig plagte, so komme ich dennoch langsam in eine gewisse Laufform.
Einer der schönen Nebeneffekte vom Orientierungssport ist das Routen vergleichen und das was wäre wenn. So läßt sich spekulieren ob ich nicht mit 88 Punkten rausgegangen wäre wenn ich statt 51 und 40 die Posten 50 und 61 angelaufen hätte. Die O-Fehler im Wald lass ich dabei mal unbetrachtet, die muss man ja doch irgendwie mit einrechnen, denn sonst hätte … 😉 .