Damit erfolgte auch der Einstieg in die XC-Saison für mich. Ein wenig spät und gleich mit einem harten Rennen, besonders unter diesen Wetterbedingungen.
Der Sonntag bot sich eher durchwachsen an. Ich begab mich auf den Kurs zum Aufwärmen und Runde kennenlernen. Doch ich brauchte fast eine Stunde, denn nachdem ich den längsten Anstieg fast komplett erradelt hatte und auch die halsbrecherische Abfahrt runterschob begann es wie aus eimern zu regnen. Ich suchte für gut eine viertel Stunde Schutz unter den Bäumen um nicht zu nass zu werden. Ich schaffte es unter der Woche nicht mein Rad wieder fit zu bekommen und so mußte ich mit kaputter Federgabel ran. Da aber die Abfahrt an den für mich befahrbaren Stellen schneller zu Fuß (wenn auch nicht Sinn eines Radrennens) zu bewältigen war und an den „Drops“ ich sowieso geschoben hätte, war das okey. Nach meiner langen „Aufwärmrunde“ war ich mir allerdings nicht mehr sicher ob ich überhaupt noch starten solle. Ich war weder warm, noch war mein Material in gutem Zustand und dann dieser Schlamm, samt eben ganz frisch aufgeweichter Strecke.
Aber irgendwas bewegte mich dazu doch zu starten und so setzte ich eine halbe Stunde vor Beginn meine Erwärmung fort. Mittelmäßig warm stellte ich mich an den Start, wo sie ganz verwundert waren, dass da noch ein Mädel steht. Naja, hatte mal wieder nur nachgemeldet. Der Start und die ersten Meter der ersten Runde liefen ganz gut, ich konnte mich langsam im Anstieg um Position für Position nach vorne schieben. Aber noch nicht ganz oben begann auch schon das Theater, die Kette muckerte rum. Ich mußte mich wieder überholen lassen, das ganze Rad wog inzwischen schon 2 kg mehr. Die obersten 3 cm des Bodens waren total aufgeweicht und der Schlamm setzte sich unaufhörlich an Rahmen, Bremsen und Laufrädern fest. In der Abfahrt konnte ich durch laufen wieder aufschließen, doch am letzten Berg klemmte die Kette total fest in den Kettenblättern und ich benötigte einige Zeit sie wieder zu befreien. Im folgenden konnte ich mich wieder an eine Gruppe rankämpfen und wieder das gleiche Spiel mit der Kette. Ich gab es auf und fuhr die 3. Runde eher Paletti. In der 4. Runde fühlte ich mich dadurch wieder richtig voller Energie und wollte nochmal etwas arbeiten. Aber jedesmal wenn ich mehr Kraft auf die Pedalen legte meldete sich die Kette. So holte ich zwar zur nächsten Position noch auf, aber es blieben noch viele Minuten Rückstand. Diesmal war ich froh, dass ich überrundet wurde und mir somit eine Runde erspart blieb.
Von der 4 km-Runde bin ich immer etwa so 2 km gelaufen, weil auch bergrauf die Strecke an manchen Stellen nur noch zum Schieben einlud. Spaß gemacht hat es dennoch und mit meiner Leistung und dem 17. Platz war ich dann doch ganz zufrieden, mal abgesehen von meiner demotivierten Einstellung. Aber der Rest gibt mir Zuversicht für die kommenden Rennen, besonders was meine relative Konstanz in den Rundenzeiten angeht. Beeindruckend waren mal wieder die vielen Zuschauer, die bei dem Wetter an der Strecke standen und kräftig anfeuerten.
Nach dem Rennen nahmen wir Offenburg noch unter die Füsse, die Sonne hatte sich inzwischen zurückgemeldet und es wurde sogar recht gemütlich.