Auf 1200 km ging es über Belgien und Luxemburg, mit Übernachtung in Troyes, bis nach Orléans. Samstag machte ich die letzten 200 km bis zum Mittag und danach wurde zunächst ein wenig auf dem Jeanne d’Arc Platz entspannt. Die Anmeldung war nicht so leicht und so ahnte ich schon ein wenig, dass die EM im Organisations-Chaos versinken könnte. Aber auch das schafften wir und nach 1.5 h war auch das Team-Leader Meeting überstanden.
Sonntag stand der Sprint auf dem Uni-Gelände an. Ohne ein Training ging es in den ersten Wettkampf. Ich nahm die Erfahrung aus Österreich vom guten Sprint mit und versuchte sauber durch den Kurs zu orientieren. Allerdings unterliefen mir gleich zu Anfang zwei Fehler, da die Posten doch sehr in den Gebüschen versteckt waren. Hier wäre ein Training von Vorteil gewesen, was der Veranstalter aber erst nach dem Sprint am Montag anbot. Die nächsten Posten liefen recht flüssig, allerdings dachte ich schon unterwegs, dass ich eigentlich etwas zu langsam fahre. Eine Unsicherheit ob ich parallel zu der Uni-Tram fahren darf brachte mir nochmal 50 s ein und so kam ich am Ende auf einem 19. Rang ein und ärgerte mich ein wenig, dass ich zu wenig Tempo gemacht hatte. Mir liegt es also besser etwas schneller zu fahren und dafür Fehler zu riskieren.
Das Motto für die Mitteldistanz am Dienstag war also ausgegeben. Doch zuvor gab es für uns einen Ruhetag, wir entschieden uns nicht zum Model-Event 25 km von der Stadt entfernt zu fahren. Schauten uns vormittags die Altstadt samt Rathaus und Kathetrale von Orléans an und schlummerten nachmittags im Garten.
Zur Mitteldistanz legte ich also recht schnell los. Ich kam gut in die Karte, nur an der Startkreuzung nach ich mir ein wenig Zeit, dass ich in die richtige Richtung fahre. Die ersten 7 Posten vergingen in Windeseile und ich lag mit wenig Rückstand im ersten drittel des Feldes. Doch dann musste ich Karte falten und danach wollte ich zu Posten 10 statt zur 8 fahren. Während ich die nächsten Postenverbindungen vorplante fiel mir auf, dass etwas nicht stimmte und ich zur 8 musste. Doch ich war schon relativ weit gefahren und so hatte ich 2:30 min Zeitverlust. Eingeholt von einer Schweizerin fuhren wir manchmal mit unterschiedlicher Routenwahl relativ viel zusammen. An einem Posten löste bei mir das Berührungslose Zeitmesssystem nicht aus, so dass ich nochmal 10 m zurück zum osten musste. Da der Posten auf einer Straße stand und man mit eigentlich hoher Geschwindigkeit vorbeifahren kann verlor ich so gut 2×15 s durch zurück fahren, Rad wenden und neu antreten. Auf den letzten 4 Posten lag bei mir die Konzentration dann flach. Eine Kartensituation verstand ich nicht, ich vermutete den Posten mitten im Wald, aber er stand am Waldrand. Bei ruhigem Karte schauen sah ich dann auch, dass eine hellgelbe Fläche für offenes Gebiet eingezeichnet war. Doch auf diesen Posten verlor ich nochmals 2:30 min. Insgesamt kamen noch hier und da kleine Fehler hinzu, an anderen Orten hatte ich dafür richtig gute Postenverbindungen. Für eine gute Platzierung war mein Rückstand zu groß, vor allem durch die zwei großen Fehler(phasen). So kam ich auf Rang 26 ein.
Die Devise für die heutige wiederum wirklich flache Langstrecke ist aber klar. Treten was das Zeug hält und vielleich 2 große Fehler weniger machen. Am gestrigen Ruhetag führten wir uns das Jagdschloß Chamborg zu Gemüte. Wurde doch schon im 15. Jahrhundert ein Schloß mitten in die feuchte Pampa gesetzt und hin und wieder weiter gebaut oder auch mal saniert. So richtig gewohnt hat bis auf Moritz von Sachsen nie einer drinnen. Und nun lockte es zu hunderten Besucher an.