Das Wetter hielt noch den ganzen Tag durch, erst mit dem Sonnenuntergang gesellten sich ein paar Tropfen in die Luft. Die Wolkendecke scheint aber recht dünn. Verbracht habe ich den Tag auf dem Rad und auf dem Zeltplatz.
Den Morgen bin ich etwas ruhiger angegangen, da es erst zum Nachmittag regnen sollte. Also hatte ich mir für nachmittags auch nix spezielles vorgenommen. Erst hatte ich eine große Tour geplant, mit Zwischenstopp am Bikepark auf dem Weg zum Besucherzentrum des Mount Taranaki. Allerdings war der Wind echt stark schon unten in der Stadt hatte er 40-50 km/h, so dass ich mich lieber einfach nur im Wald versteckte und das Straßenradeln ausblieb. Und die Konzentration auf das Wesentliche sollte auch belohnt werden. Gute 2 Stunden fuhr ich mal schneller, mal bequemer durch die angelegten Mono-Pfade im Wald oberhalb des Lake Mangamahoe. Das Gelände war echt abwechslungsreich, vom typischen „Urwald“ über angelegten Pinienwald, Kahlschläge mit sandigem Boden sowie ein paar Steinbrockenpfade nahe des Flussufers. Unterwegs traf ich noch einen anderen Radler mit Hund, der kam seitlich den Hang raufgekrabbelt, erst dachte ich er hat abgekürzt, aber dann sah ich dass er einfach nur wieder aus dem Totholz zurück auf den Weg kletterte. Er zeigte mir dann noch den Einstieg zu weiteren Trails, die ich sonst total übersehen hätte. Ich glaube nach den 2 Stunden sind mir nur zwei Pfade entgangen, im dichten Weggewirr. Ein wenig fühlte es sich an wie in Kanada, benannte Trails: Slam City, Tims Tripple, Sinclairs oder Million $ Track sind nur einige der Namen.. So etwas könnte es bei uns auch ruhig geben. Unsere nördlichen Nachbarn die Dänen haben das ja auch in vielen ihrer Wälder angelegt.
Zum Nachmittag schlenderte ich ein wenig durch die Stadt und überlegte was ich noch tolles anstellen kann. Aber irgendwie fand ich nicht so den Renner und die Südseite des Berges war auch heute von Wolken verhangen. Schon morgens umsäumte den Berg ein Wolkenschleier zur Südseite hin, dieser sollte den ganzen Tag nicht weichen. Auch ich wich dann dem Zeltplatz kaum noch, ich plante zwar noch eine Radtour aber als ich dann zur Abendrunde aufbrach entschied ich mich spontan zu der markanten Bergnadel (Paritutu Rock) zu radeln und zu schauen ob man dort rauf kommt. Man kam … die anderen Felsen die man von meinem Schlafzimmer aus sieht sind die Sugar Loaf Islands. Alle samt Zeugen vulkanischer Zeiten. Außerdem fand ich heraus, dass die Steinkirche, die ich gestern blau angestrahlt fotografierte, die älteste Steinkirche Neuseelands ist.
Der Wind hat sich nun deutlich abgeschwächt, hin und wieder gibt es leichte Regenschauer, das wird wohl eine entspannte Zeltnacht und ich freu mich schon auf morgen. Langsam muss ich auch die Tage im Blick behalten, nicht dass das Schiff ohne mich abfährt.