Heute machte ich mich also wieder auf gen Süden, denn auch in New Plymouth war der Regen angekommen. Auf dem Weg entlang der Westküste, entlang der Tasmanischen See wurde es immer sonniger und so konnte ich am Nachmittag doch nochmal aufs Rad und damit Berge klettern.

 

Des nachts prasselte der Regen recht stark aufs Zelt und es gab glaube ich auch ein Gewitter, aber es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass es das Wasser abhält. Immerhin hat es auch schon bald 10 Jahre auf dem Buckel. Morgens baute ich das Zelt dann recht zeitig ab und begab mich mit dem Auto in die Spur. Eigentlich hatte ich mir für den heutigen Tag nix dolles ausgerechnet, es war Regen für die ganze Nordinsel angesagt, teils stärker, teils nur Schauer. Also trödelte ich so vor mich hin und stoppte mal hier und mal da und beäugte die Landschaft mit Upper Hutt als Ziel im Visier.

Strand bei Hawera - Tasmanische See.Tasmanischer Teufel?Spuren von schweren Mineralien, wie Eisen. Diese Färben die Strände der neuseeländischen Westküste dunkel..

The Garden of Tutunui - Walgerippe - Denkmal für die Wertschätzung anderer.Verschmierte Karte am Eingang zum Mountainbike Park.Typische historische Blockhütte zu Zeiten der frühen Besiedlung im Taranaki Distrikt.

Heute nahm ich mein Frühstück in einem Cafe unterwegs ein. Ich wollte das typische Rührei mit Schinken, Hashbrowns und drumrum haben. Von der gestrigen Wanderung hatte ich wie erwartet Muskelkater. Etwas unerwartet in den Waden, aber auch vom Felsen raufklettern in den Armen – eigentlich tut sowas gut, auch wenn es heute etwas weh tat. Im Gegensatz zur Anfahrt am Montag wählte ich diesmal ab Wanganui die Küstenstraße. Auf den Surfhighway 45 der ebenfalls in New Plymouth startet verzichtete ich wegen des Regens. Als die Straße die Küste in Hawera erreichte nutzte ich die Gelegenheit um die Füße in die Tasmanische See zu stecken. Der Strand war recht dunkel was vor allem wohl auch an den eisenhaltigen Sanden liegen mag. Aber nein, meine Füße waren hinterher nicht dunkel. In Wanganui selbst, denn das Wetter wurde schon besser, steuerte ich zunächst eine weiteren MTB-Park an. Dieser war aber alles andere als einladend. Zunächst bellte unentwegt ein Hund einer Joggerin und hörte so gar nicht auf ihre Rufe. Dann war die Tafel mit der Weg-Karte beschmiert und zu guter letzt wirkten die illegalen Moped-Fahrer noch mehr abschreckend das Rad aus dem Auto zu holen. Die Gegend war auch komisch, so dass ich ungern meine Sachen im Auto gelassen hätte. Hinzu gesellten sich dann plötzlich doch noch ein paar Regentropfen und schon setzte ich meine Fahrt nach Süden fort. Der Himmel riss irgendwie immer weiter auf und die Landschaft wirkte bald gar nicht mehr so als hätte es schon einige Tage oder in letzter Zeit geregnet. Während der Fahrt entschied ich mich die Radstrecken östlich von Levin auszukundschaften. Diese sahen vielversprechend aus und einen Zeltplatz gut 5 km entfernt gab es auch. Was braucht es mehr? Also stellte ich flott das Zelt auf, bereitete das Rad vor und schlüpfte die nächsten 2 Stunden in die Radklamotten. Es war warm, sonnig und trocken – kurzum einfach herrlich. Ich nahm einen Fahrweg bis auf den Kamm. Parallel dazu schlängelten sich einige Pfade ebenfalls den Berg empor oder hinab. Die Aussicht da oben bot sich trotz des Wetters sehr nett. Zweimal strampelte ich die Wege rauf um anschließend auch die kurvige aber flüssig zu fahrende Abfahrt genießen zu können. Es gibt noch eine weitere, etwas anspruchsvollere Strecke, die ich mir morgen vormittag sofern das Wetter mitspielt noch anschauen möchte.

Blick auf LevinIn der Ferne ist die Insel Kapiti zu erkennen. Ein riesiges Naturschutzgebiet. Besuchen kann man die insel nur mit Voranmeldung.Iche.

Zum Abend begab ich mich auf die Suche nach einem Restaurant, was sich in Levin gar nicht so einfach gestaltete. So von außen betrachtet wirkt diese ganze gegend etwas ärmer. Selbst auf dem Zeltplatz streunen Menschen auf der Suche nah Nutzbarem rum. Aber ich wurde fündig und neben einem Salat mit Krabben habe ich mich noch einem Schokokuchen geopfert. So ging ein widererwarten sehr sonniger Tag in guter Laune allerdings nun auch mit neuen Regentropfen zu Ende.

Ich bin schon gespannt auf morgen. Sollte es hier morgen früh weiterregnen werde ich wohl Wellington relativ direkt ansteuern. Allerdings hoffe ich darauf die Gegend noch einen weiteren Tag mit dem Rad zu erkunden. Wenigstens davon träumen darf man ja, zu dieser Stunde.

Ist Neuseeland ein Schaf- oder Kuhland?Zeltplatz Levin.