Zeitig morgens klingelte der Wecker und nach einer kurzen Nacht war ich noch gar nicht motiviert mich aus dem Bett zu schälen. Die Verkehrswebkamera’s um Silkeborg herum zeigten matschigen Schnee. Aber siehe da, auch einen Sonnenaufgang. Und nach einer entspannten Fahrt durch die ein oder andere Schneewehe erreichten wir Silkeborg recht zeitig. Der Schnee sah herrlich aus und war auch nicht unbefahrbar viel. Allerdings meldete ich mich dennoch nur für die 50 km an. Gero voll motiviert vor seinem ersten MTB-Rennen buchte die 28 km. Doch schon vor dem Start war ich mit der Streckenlänge ein wenig unzufrieden. Bisher war ich schließlich immer auf der 76 km Runde angetreten.
Am Start kam ich per Zufall ganz nach vorn in die erste Reihe meiner Startgruppe, als Nachmeldung die letzte der Strecke und denn fiel auch schon der Startschuss und nach kurzem Vorspiel ging es in den ersten Anstieg. Es lief gut und recht locker, erstaunlich gut. Einzig sollte sich rächen, dass ich noch die Reifen vom letzten Sommer fuhr und damit das Profil nicht ganz so tief und griffig war. Somit rutschte ich doch einige Male seitlich im Anstieg von der festgefahrenen Spur oder bei zu viel Kraft schlupfte das Hinterrad etwas. Es war also Aufpassen über die gesamte Renndistanz angesagt, besonders in Kurven und Abfahrten. An einer kleinen Treppe waren wir auch schon auf die davor gestartete Gruppe aufgefahren und durften anstehen um hinab zu kommen. Aber dann lief es wie am schnürchen und vor allem selten so konstant. Am Berg konnte ich zu Beginn zwar nicht ganz an die Grenzen gehen, wegen dem Profil, dafür habe ich aber die Kraft konstant halten können. Die Verpflegung ließ ich noch aus, dann hatte ich leider meinen Powerbar-Riegel verloren, beim rausholen einer Banane, ich war aber so schnell unterwegs, dass ich nicht umkehren wollte und ich dachte auch es sei ein Gel gewesen. Mit meiner Banane musste ich dann im Anstieg auch noch nen Mann überholen, weil er vor mir schaltete und Tempo rausnahm. Das tat mir fast bissel leid dass er das sehen musste, aber für mich war es natürlich ein gutes Gefühl so locker den Berg rauf zu kommen.
Gegen Ende fuhr ich an Fahrer um Fahrer vorbei und auch einige Frauen aus den vorderen Startgruppen überholte ich noch. Es lief gut und so war am Ende auch das Resultat, Platz 1 mit mehr als 5 min Vorsprung (50 km in 2:29:04 h). Ein bisschen Wehmut fuhr noch mit, dass ich bei dem spaßigen Fahrgefühl für die große Runde gekniffen hatte. Immerhin hätte ich dann auch gegen die Weltmeisterin von 2011 fahren dürfen, ohne weitere Worte, natürlich ohne jegliche Siegchance. Ich war dennoch sehr zufrieden und Gero rundete den Tag mit seinem 19. Platz auf der kurzen Runde noch ab, wohlgemerkt in seinem ersten MTB-Rennen. Auf dem Heimweg gab es noch Hotdogs und warten schon auf den Anmeldestart für nächstes Jahr.